Jeder Mensch ist ein Glaubenssystem - Überzeugungen
Wie kommt es, dass du im Leben einmal fest bestimmt - überzeugt - den einen Weg gehst und irgendwann eine komplett andere Richtung einschlägst? Deine Überzeugungen haben dich unterbewusst gelenkt. Vieles hast du von anderen gelernt, manches hast du cool gefunden und übernommen. Du eckst mit deinem Verhalten bei manchen Menschen an, andere folgen dir fast blind. Dann gibt es Situationen, da gehst du an die Decke, sobald ein bestimmter Mensch den Mund aufmacht. Woran liegt das? Kannst du dieses Verhalten beeinflussen? Was hat das mit deinem Leben zu tun hat? Fragen, die ich dir beantworten will.
Jeder Einzelne ist ein Glaubenssystem. Und dieses System ist der Filter, mithilfe dessen wir unsere Sichtweise auf die Welt erschaffen.
Xavier Guix
Denke einmal über dein eigenes Leben bis heute nach. Wie war das?
Haben dir deine Eltern über viele Jahre die Richtung vorgegeben, die in ihren Augen die richtige für dich wäre? Haben Sie dir immer wieder Tipps und Ratschläge erteilt, im besten Fall ein positives Leben vorgelebt?
Dann bist du nach der Schule auch brav diesen Weg gegangen, weil es sich richtig anfühlte und es für dich nichts anderes gab. Du kanntest ja auch nichts anderes. Schließlich ist es doch so, dass von Kindheit an das Wort der Eltern gilt, was sonst? Es war für dich die einzige Wahrheit. Wie ein Schwamm hast du ihre Worte aufgesogen. Hast niemals Zweifel gehabt.
Unterbewusst formten sich Überzeugungen in dir, die dein Leben zunächst in eine bestimmte Richtung lenkten.
Was ist das nun mit der Überzeugung?
Eine Überzeugung ist einerseits ein gefestigter Glaube oder eine Meinung, eine feste Gewissheit, dass etwas richtig ist; mit einem hohen Grad an subjektiver Gewissheit und subjektiver Festlegung. Den Vorgang, bei dem man jemanden die Richtigkeit von etwas glaubhaft macht, nennt man überzeugen.
Typischerweise bestehen Überzeugungen über einen Sachverhalt, weil man ihn überprüft hat („sich von einer Sache überzeugen“), weil man den Aussagen anderer Menschen darüber fest vertraut oder weil er langfristigen Erfahrungen entspricht. Die Überzeugung unterscheidet sich vom Wissen, da beim Wissen vorausgesetzt wird, dass der jeweilige Inhalt nach objektiven Maßstäben wahr ist.
„Überzeugung“ und „Glauben“, die beide im Gegensatz zum Wissen stehen, sind hier oftmals nicht deutlich abgegrenzt.¹
Es bleibt einem jeden immer noch soviel Kraft, das auszuführen, wovon er überzeugt ist.
Johann Wolfgang v. Goethe
Deine Überzeugungen sind persönlich
Im Laufe deines Lebens hast du mithilfe deiner Eltern feste Ansichten (Überzeugungen) darüber gebildet, wer du selbst bist, was dich ausmacht und wie deine sozialen Beziehungen funktionieren. Du vertrittst bestimmte Positionen, wie die Welt beschaffen ist und handelst entsprechend.
Fördern dich Überzeugungen oder schränken sie dich ein?
Förderliche Überzeugungen vermitteln Freiheit und setzen Fähigkeiten in Gang. Einschränkende Überzeugungen dagegen halten dich davon ab, dein enormes innewohnendes Potenzial herauszufinden und dich zu entwickeln.
Erstaunlicherweise folgt der Mensch überwiegend seinen negativen Gedanken. Daher wirken einschränkende Überzeugungen über die eigene Person umso stärker, zum Beispiel:
Wenn es dir auch so geht, dann wirst du viele Erfahrungen aufzählen können, die das belegen.
Die Menschen glauben fest an das, was sie wünschen.
Julius Cäsar
(100 v. Chr. - 44 v. Chr.)
Deine Überzeugungen beeinflussen deine Wahrnehmung
Sie steuern die Richtung, in die du deine Aufmerksamkeit lenkst und so auch die Ergebnisse, die du erzielen kannst.
Deine Überzeugung wirkt wie ein Filter, der alle abweichenden Erfahrungen ausblendet bzw. verhindert. Denke nur an das Beispiel mit den weißen Autos. Wenn du dir ein weißes Auto wünschst und dieses Fahrzeug ständig in deinen Gedanken hast, dann siehst du plötzlich überall dein weißes Traumgefährt.
Es geht noch weiter. Deine Überzeugungen darüber, wie du selbst bist und andere Menschen sind, bestimmen, wie du dich ihnen gegenüber verhältst. Dein Verhalten bewirkt oftmals genau das Verhalten, das du von den anderen erwartest: Du bringst andere Menschen dazu, sich in Übereinstimmung mit deinen Vorstellungen zu verhalten, damit diese als wahr bestätigt werden. Hier ist auch Vorsicht vor Manipulation geboten.
Doch damit tust du dir selbst nicht gut. Du fühlst dich schlecht, verrennst dich in oft unbegründete Angst oder wirst sogar wütend. Doch das Schlimmste: Du suchst ständig nach Beweisen, die deine Überzeugungen bestätigen. Damit es nicht so weh tut, entwickelst du Mechanismen, die dich ablenken:
Auch das Festhalten an negativen Überzeugungen, am Schmerz, den du dabei empfindest, wirkt wie eine Sucht. Es spricht ebenfalls die Belohnungsrezeptoren im Gehirn an. Wirklich krass! Dieses Gefühl ist dabei so vertraut, dass der Mensch paradoxerweise immer wieder darauf zurückfällt. Es wäre doch viel einfacher, sich gute Gedanken zu machen. Aber weil wir in den wenigsten Fällen dazu fähig sind, fühlt es sich fremd an, muss erlernt werden, erfordert Denkarbeit, strengt an.
Es gibt auch eine gute Botschaft: So, wie du deine Überzeugungen erlernt hast, kannst du einschränkende Überzeugungen wieder verlernen und durch förderliche ersetzen. Sage dir:
Suche schließlich nach Beweisen, die dir das Gute bestätigen.
Niemand, der sich nicht selbst überzeugt, wird von dir überzeugt werden.
Graf Platen
(1796 - 1835)
Es sind die kleinen Dinge im Leben, die oft Großes bewirken.
Sei aus dem Herzen heraus freundlich zu deinen Mitmenschen und lächle öfter. Das wirkt oft schon Wunder. Probiere es einfach aus. Führe außerdem ein Erfolgs- oder Glückstagebuch und schreibe jeden Abend positive Erlebnisse des Tages auf. Der Mensch vergisst schnell und viel. Schon nach ein paar Monaten kannst du zurückblättern und dich selbst positiv überzeugen. Förderliche Glaubenssätze oder Überzeugungen prägen sich dir dabei fest ein.
Tipp: Im Seminar „MasterMindset“ gehe ich auf dieses Thema intensiv ein. Möchtest du lernen, deine Überzeugungen zu verändern? Dann trage dich hier in die Warteliste ein.
Im Seminar „MasterMindset“ gehe ich auf dieses Thema intensiv ein. Möchtest du lernen, deine Gedanken zu kontrollieren und zu steuern? Dann trage dich hier in die Warteliste ein. Rechtzeitig zum Seminar-Start erhältst du dazu alle wichtigen Informationen.
Achtung:
Die Teilnehmerzahl ist auf 7 Personen begrenzt!
Bewusst leben nach persönlichen Überzeugungen und Werten
Träumen ist erlaubt, Träume sind die Voraussetzung für deine Ziele. Du weißt ja: Was der Geist für möglich hält, kannst du auch erschaffen. Setze dir klare Ziele und arbeite jeden Tag daran. Es macht nichts, wenn du am Ende nicht alle deine Träume verwirklichst. Es reicht, ein Leben zu führen, das deinen Werten und Wünschen entspricht und du glücklich bist.
Überprüfe regelmäßig deine Überzeugungen, die du in deinem “mentalen Zwischenspeicher” ablegst. Das ist wichtig, um nicht einen unnötigen Lebensumweg zu gehen
Das Leben ist ein ständiger Prozess. Genieße ihn und lerne, den gegenwärtigen Moment wahrzunehmen und zu schätzen.
Wenn du deine förderlichen Überzeugungen lebst, ziehst du Lebensfreude, Zufriedenheit, Gesundheit, Liebe und Erfolg in dein Leben.
Mit einem Fragezeichen versehen, beginnt jede Gewissheit zu bröckeln.
Brigitte Fuchs
(Schweizer Autorin)
Alles im Leben hat zwei Seiten - Beginne zu hinterfragen
Ist dir schon einmal in den Sinn gekommen, dass deine Überzeugungen nicht die alleinige Wahrheit sein könnten? Dass es noch andere Möglichkeiten gibt, bestimmte Situationen oder ein Verhalten von Menschen zu betrachten?
Dinge zu hinterfragen kommt den wenigsten Menschen in den Sinn. Wozu auch? Bisher lief ja alles normal.
Doch das Leben hält immer mindestens zwei Seiten einer Betrachtung bereit.
Darum fang an, Fragen zu stellen. Nimm nichts als gegeben hin.
Zugegeben, auch das erfordert Energie, Arbeit und etwas Training.
Der Mensch ist immer daran interessiert, Energie zu sparen, besonders beim Denken. Deshalb leben viele auf Autopilot. Sie müssen sich dann aber auch nicht wundern, wenn sie auf der Stelle treten und sich schlecht fühlen.
Mein Tipp: Probiere mal die berühmten vier Fragen aus The Work von Byron Katie aus. Frage dich in Bezug auf eine bestimmte Situation oder eine Äußerung einer Person:
Tu etwas und dein Leben wird sich verändern
Was sich wie eine Binsenweisheit anhört, trifft den Kern der Sache.
Bist du unglücklich mit etwas, tu etwas anderes, komm ins Handeln.
Jede Handlung führt zu einem bestimmten Ergebnis. Du entscheidest, ob du damit leben willst oder nicht. Wenn du für dich richtig gute Überzeugungen und Glaubenssätze gefunden hast, werden dir die Entscheidungen immer leichter fallen. Letztlich geht es nur darum, ob du glücklich bist oder nicht. Nur, die Verantwortung liegt bei dir. Denn niemand kann dein Leben leben.
Beitragsbild: © MabelAmber, Pixabay
Quellen: 1) Wikipedia, https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cberzeugung